Bistro Gottesdienst
Neues anpacken – Gott feiern – «echli andersch»
Katrin Lienhard,
Die Gottesdienstgemeinde wurde am ersten Bistro-Gottesdienst mit einem swingenden Jazz-Einstieg von Hugo Knobel am Schlagzeug und David Kobelt am Klavier begrüsst.
In der gut besetzten Kirche führte Martina Hausheer-Kaufmann mit anregenden Worten zum Thema «Was ist meine Rolle» durch den Gottesdienst. Inspiriert für dieses Thema wurde sie durch das Welttheater in Einsiedeln, welches auf einem opulenten Theaterstück aus der spanischen Barockzeit, basiert. Pedro Calderon hat es als religiöses Festspiel geschrieben. Ein Kerngedanke seines Welttheaters ist, dass Gott jedem Menschen bei der Geburt seine Rolle zuteilt. Man war reich oder arm, Adliger oder Untertan, König oder Bauer oder Knecht. Es gilt, diese gottgegebene Rolle in Ehrfurcht, Genügsamkeit und Demut gut zu spielen.
In unserer Zeit sind die Möglichkeiten anders. Wir haben uns emanzipiert und befreit von alten Ordnungen und Dogmen und sind auf der Suche, wie wir unsere Rolle selber gestalten können. Wir möchten dabei alles selber in die Hand nehmen, optimieren, beherrschen, an uns reissen und uns feiern lassen. Dies führt dazu, dass wir dem vermeintlich besten Leben lebenslang nachrennen.
In den Evangelien gibt es eine Geschichte, wo Jesus etwas über die Rolle sagt, welche die Jünger spielen sollen, für ihn, und damit auch für Gott: «Ich nenne euch nicht mehr Knecht und Diener; denn der Knecht weiss nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, ich habe euch alles anvertraut, was ich von meinem Vater gehört habe» (Johannesevangelium, Kap. 15).
Man könnte dieses Bild vom Welttheater aufnehmen mit den Fragen: Was ist ein gutes Leben? Was ist meine Rolle? Wie gestalte ich mein Leben? Und: Was für eine Rolle spielt da Gott? und dieses Wort Jesu nebenanstellen. Wir sind keine Marionetten im Welttheater, sondern Freunde und Freundinnen Jesu.
Während einigen, beschwingten Jazz-Stücken konnten alle ihren Fragen und Gedanken nachgehen. Es bestand auch die Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden.
Dank der tollen Mitwirkung von Kai Huser, Sonja Breitenmoser und Patrick Stieger konnten sich alle bei den Bistro-Tischen treffen und den Gottesdienst bei verschiedenen Gipfeli, Snacks und Getränken genüsslich ausklingen lassen.